Nos personalia non concoquimus. Nostri consocii (Google, Affilinet) suas vias sequuntur: Google, ut intentionaliter te proprium compellet, modo ac ratione conquirit, quae sint tibi cordi. Uterque consocius crustulis memorialibus utitur. Concedis, si legere pergis.
Archilochos stammte aus Paros. Er lebte um 650 v.Chr. Sein Leben war existentiell
bewegt in gleicher Weise von Dichtung und Söldnertum geprägt.
Seine Gedichte atmen Hass und Liebe.
1 W [1 D] Nach Snell (Die Entdeckung des Geistes, S. 77f.)
belegt das Gedicht, dass es in der frühen Lyrik "wohl persönliche
Schicksale, aber nicht persönliche Leistung gibt". 1 Ἐνυάλιος
- ("kriegerisch") die mörderische Fratze des Krieges
(Ares) | 2 ἐρατός - lieblich (ἐράω)
2 W [2 D] ἐν δορί - auf meinem Speer beruht | τὸ δόρυ, δόρατος
- Lanze, Lanzenschaft; meton.: Krieg, Schlacht | ἡ μᾶζα - Gerstenbrot
(Nahrung der Sklaven und Soldaten) | μάσσω - kneten, zubereiten. Die
"Kriegervase von Mykene" stellt Soldaten dar mit einem Sack
Proviant und einem Schlauch Wein an ihrem Speer | 2 Ἰσμαρικός
- die thrakische Hafenstadt Ismaros ist schon bei Homer für ihren
Wein berühmt. Odysseus erhält dort vom Apollonpriester Maron
seinen Wein (Hom.Od.9,40ff., Hom.Od.9,196ff.)
5 W [6 D] Der Verlust des Schildes wird hier nicht traditionell
an seinem Symbolwert bemessen (Feigheit), sondern an seinem Gebrauchswert
(Wiederbeschaffungswert in der Relation zur Lebensrettung). Plutarch
berichtet, die Spartaner hätten Archilochos wegen dieses Gedichtes aus ihrer Stadt verbannt. Wiederaufnahme
bei Alkaios 49 D, Anakr. 51 D und Hor.c.2,7 | 1Σαΐων
- die Saier (Σάϊοι) lebten gegenüber
von Thasos in Thrakien | ἀγάλλεσθαι
- sich rühmen, prunken | ὁ θάμνος
- Gebüsch, Strauch | 2 τὸ ἔντος
- Gerät, Waffe (sonst Pl.: τἀ ἔντεα)
| ἀμώμητος - untadelig
| κάλλιπον = κατ-έλιπον
(homer. Begriffe, die in diesem Zusammenhang ironisch wirken) |
3 θανάτου Gen. epexeg. zu τέλος
| andere Überlieferung: ψυχὴν ἐξεσάσωσα,
τί μοι μέλει
ἀσπὶς ἐκείνη
| 4 ἐρρέτω - er fahre hin! (Impt.
zu ἔρρειν - fortgehen, sich verziehen
| ἐξαῦτις - von neuem, bald
wieder.
19 W [22 D] nach Aristoteles ist dies der Anfang eines Spottgedichtes,
in dem Archilochos mit den Worten des Charon jemand heftiger schmäht, als wenn er
es mit eigenen Worten hätte tun wollen. Das Gedicht muss also
weiter gegangen sein: "Wenn ich nun aber den Soundso sehe, der
so reich und mächtig ist, dann packt mich Wut und Neid".
| Γύγης - Gyges (716-678), lydischer König, Zeitgenosse des Archilochos,
berühmt für seinen Reichtum (vgl. Herod.1,8-13) | τὰ Γύγ<εω>
- die Schätze des Gyges | μέλει μοί τινος - hier persönlich
konstruiert | 2 ὁ ζῆλος Neid (= φθόνος)
| ἀγαίομαι = ἄγαμαι
- eifere nach | 3 θεῶν ἔργα
- hohe Dinge | ἐρέω = ἐράω
- trachte nach | ἡ τυραννίς
- Tyrannenmacht (als
Ausdruck höchsten Glücks) | ἀπόπροθεν...
ὀφθαλμῶν - Sbj.: θεῶν
ἔργα καὶ τυραννίς
- denn solche Güter liegen mir fern
128 W [67 a/b D] 1 Vgl. Hom.Od.20,18:
τέτλαθι δή, κραδίη;
der θυμός ist das Organ für Stimmungen
und Gefühle; er bildet hier keine innere Konstante mehr | ἀμήχανος
auswegslos, unheilbar, unstillbar | κυκάω
– mische, wühle auf; κυκώμενος
– in Aufruhr; h.: gequält | 2 ἀλέξομαί
τινα – wehre jdn. von mir ab, verteidige mich
gegen jdn. | 3 δοκεύω – lauere auf,
stelle nach (zu δέχομαι) | 4 ἀμφαδήν
– offen (ἀνα-φαίνω) | 6
ἀσχαλάω – ärgere mich, bin
zornig, betrübt | οἷος ῥυσμὸς
ἀνθρώπους ἔχει:
es gibt ein ἐξαῦτις (5 W, 25
W)
13/132 W [68 D] Anklang an Hom.Od.18,136f. | Γλαῦκος - auf Thasos wurde 1955 das Epigramm für diesen
Glaukos, den Sohn des Leptines gefunden | ἐγκυρέω
τινί - gerate in etwas hinein, stoße auf
etwa | τὸ ἔργμα = τὀ
ἔργον - Werk, Tat (auch: Hindernis, von:
εἴργω)
215 W ἰάμβων - entweder ist
das Fest der "Jamboi" gemeint (West) oder die Dichtungsgattung
(was dann der erste Beleg wäre) | ἡ τερπολή
- Vergnügung (= ἡ τέρψις)